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Im Namen Allahs des Allerbarmers des Barmherzigen

Nachricht und Kommentar

Frankreich und die Abtreibung – wohin?

Nachricht:

Anlässlich des Internationalen Tages für das Recht auf Abtreibung (28. September) fanden in Frankreich Demonstrationen statt, die daran erinnern sollten, dass der Schwangerschaftsabbruch zwar als erworbenes Recht gilt, dessen tatsächliche Gewährleistung jedoch nach wie vor unzureichend ist. Verantwortlich dafür seien sowohl Defizite in der medizinischen Infrastruktur als auch ungenügende dafür bereitgestellten Ressourcen.

Kommentar:

Laut dem Bericht des DREES ist die „Rate freiwilliger Schwangerschaftsabbrüche (IVG) in Frankreich im Jahr 2024 um 3,14 % gegenüber 2023 gestiegen. Insgesamt wurden 251.720 Abbrüche registriert, von denen 80 % medikamentös vorgenommen wurden.“

Diese hohe Zahl spiegelt die Realität jedoch nicht präzise wider, da viele Frauen den Schwangerschaftsabbruch aus unterschiedlichen Gründen in Nachbarländern vornehmen lassen – unter anderem aufgrund jener Missstände, auf die die Demonstrantinnen hingewiesen hatten: des Mangels an geeigneten Gesundheitseinrichtungen (Abtreibungszentren, Entbindungskliniken) sowie der unzureichenden finanziellen Mittel. „Es gibt Frauen, die gezwungen sind, für einen Abbruch ins Ausland zu gehen. Auch die Organisationen, die diese Frauen begleiten, leiden unter einem drastischen Rückgang der finanziellen Unterstützung.“

All dies bedeutet, dass die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in den letzten Jahren stetig zunahm und die Zahl von Jahr zu Jahr steigt – trotz der Schwierigkeiten, auf die die Teilnehmerinnen hingewiesen haben. Damit ist die tatsächliche Lage gravierender, als die veröffentlichten Zahlen erkennen lassen, und verweist auf ein weit tiefer liegendes Problem, als es bislang in den Fokus rückte.

Wir dürfen nicht vergessen, dass Frankreich im März 2024 als erster Staat Abtreibung zu einem verfassungsmäßigen Recht erhoben hat. Eine Stärkung des Gesundheitssystems in Verbindung mit diesem verfassungsrechtlichen Schutz dürfte die Zahl der Abbrüche explosionsartig ansteigen lassen.

Der Anstieg der Abtreibungen im Westen insgesamt lässt sich auf die Zunahme außerehelicher Beziehungen, den Zerfall der Familienstrukturen und die wirtschaftlichen Probleme zurückführen, die sich in den letzten Jahren verschärft haben – neben weiteren Faktoren. Es wäre höchste Zeit, Alarm zu schlagen, denn der schleichende Verfall zermürbt ihre Gesellschaften von innen. In einigen Jahrzehnten werden sie keinen Weg mehr finden, das noch Rettbare zu bewahren, und erst dann erkennen, welch schweres Unrecht sie ihren Völkern angetan haben.

Geschrieben für das zentrale Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
Minnatallah Tahir – Wilāya Tunesien
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