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Wilaya Jemen

H.  25 Rabi' I 1447 No: HTY-1447/05
M.  Mittwoch, 17 September 2025

 

Presseverlautbarung

Jemens Iṣlāḥ-Partei: Islam als Fassade, Säkularismus als Kern

(Übersetzt)

Muḥammad ʿAbdallāh al-Yadūmī, der Vorsitzende des Obersten Rates der Jemenitischen Versammlung für Reform, auch bekannt unter dem Namen Al-Iṣlāḥ, hielt am Freitagabend, dem 12.09.2025, eine Rede anlässlich des 35. Jahrestages der Gründung seiner Partei. Seine Rede, die auf Suhail TV ausgestrahlt wurde und mehr als vierzig Minuten andauerte, legte im Wesentlichen die Positionen der Iṣlāḥ-Partei zu lokalen wie internationalen Fragestellungen dar.

Die Jemenitische Versammlung für Reform (Iṣlāḥ-Partei) wurde am 13. September 1990 gegründet, nur wenige Monate nach der Vereinigung von Nord- und Südjemen, unter der Führung von Scheich ʿAbdallāh ibn Ḥusain al-Aḥmar, des obersten Scheichs der Ḥāšid-Stammeskonföderation, was ihr von Beginn an nicht nur politischen Einfluss verlieh, sondern auch Stammeseinfluss. Die Iṣlāḥ-Partei nahm an den ersten Parlamentswahlen im Jahr 1993 teil und gewann etwa 62 von 301 Sitzen. Sie bildete eine Dreierkoalition mit dem Allgemeinen Volkskongress (GPC), angeführt vom verstorbenen ʿAlī ʿAbdallāh Ṣāliḥ, und der Jemenitischen Sozialistischen Partei (YSP), um gemeinsam den Staat zu führen. Nach dem Sommerkrieg von 1994 und dem Rückzug der YSP wurde die Iṣlāḥ-Partei jedoch ein Schlüsselpartner in der Regierung mit dem GPC. Und obwohl sie nach 1997 mehr oder weniger eine Opposition bildete, blieb sie durch das Repräsentantenhaus in Regierungsfragen mit dem GPC verbunden. Ihre Mitglieder bekleideten bis 2011 Ämter in verschiedenen Regierungsinstitutionen. Ab dann wurde sie sichtlich aktiver, sodass ihre Mitglieder Ministerposten in der sogenannten legitimen Regierung bekleideten.

Obwohl ihre Parteiführung jegliche Verbindung zur Muslimbruderschaft bestreitet, ist sie seit ihrer Gründung politisch wie intellektuell ein verlängerter Arm dieser. Die Iṣlāḥ-Partei bekräftigt in ihren Statuten, dass ihre Methode für politische und soziale Reformen einzig und allein auf dem Islam basiert. Sie wird außerdem weithin als das islamische Gesicht der Regierung angesehen, da sie sich mit dem Islam identifiziert. Die Realität ist jedoch, dass der Islam nicht nur aus leeren Phrasen besteht; er ist eine umfassende, vollständige Lebensweise, und kein Staat setzt ihn heute um. Die Welt wird vom Kapitalismus beherrscht. Diese Parteien, die das Banner des Islam zwar hissen, ihn aber praktisch nicht umsetzen, befürworten Ideen, die dem Kapitalismus entspringen, wie Demokratie, Republiken, Freiheiten, Zinswirtschaft, Aktiengesellschaften, die Gender-Agenda, die Einhaltung der UN-Chartas, Menschenrechte, sowie korrupte und dekadente Bindungen wie den Patriotismus. Diejenigen, die diese dem Islam widersprechenden Ideen vertreten, sind Säkularisten, selbst wenn sie von sich behaupten, den Islam zu repräsentieren. Sie schreiben sich den Islam nur aus einem einzigen Grund auf die Fahne. Nämlich, um die Menschen zu täuschen und hinter sich zu scharen. Sie wissen sehr wohl, dass die Muslime ihrem dīn und ihren Überzeugungen treu sind.

Al-Yadūmīs Rede selbst liefert den unwiderlegbaren Beweis für diesen Säkularismus und die tiefe Kluft zum Islam, den Allah als vollumfängliche Lebensweise, als dīn und Staat, offenbart hat. Al-Yadūmī pries seine Partei als „Leuchtturm des demokratischen Aufbaus“, wiederholte unentwegt Begriffe wie „Heimat“ und „Nationalismus“ und beschwor die „Souveränität der Republik“ und die „Errungenschaften des republikanischen Systems“.

Daher sehen wir es als unsere Pflicht an, einige grundlegende Dinge zu erläutern, damit das Bild für die Menschen klar wird und sie den Unterschied zwischen dem Islam und der kapitalistischen Ideologie sowie den daraus entspringenden Konzepten erkennen:

Die kapitalistische Ideologie basiert auf der Trennung von Religion und Leben. Diese Idee ist ihre Überzeugungsgrundlage (ʿaqīda). Auf dieser Grundlage war es der Mensch, der die Gesetze für sein Leben schuf, was den Schutz der sogenannten menschlichen Freiheiten erforderlich machte: Glaubens-, Meinungs-, Eigentums- und persönliche Freiheit. Aus der Eigentumsfreiheit ging das kapitalistische Wirtschaftssystem hervor, das zum prägendsten Merkmal dieser Ideologie wurde und ihr ihren Namen verlieh. Historisch entstand diese Ideologie aus dem Konflikt mit den Zaren und Königen Europas, die die Religion und den Klerus als Instrumente der Ausbeutung und Unterdrückung missbrauchten. Die daraus resultierende philosophische Debatte mündete in dem Konsens, die Religion vom Leben und damit vom Staat zu trennen. Ist der Islam derart mangelhaft, dass wir ihn aufgeben und stattdessen den Kapitalismus annehmen sollten? Welch übles Handeln!

Die Demokratie ist eine direkte Folge der kapitalistischen Ideologie. Da der Mensch seine Gesetze selbst macht, ist die Nation die Quelle aller Autorität. Das Volk erlässt die Gesetze und setzt einen Herrscher ein, der sie nach diesen Gesetzen regiert. Die Souveränität liegt also vollumfänglich beim Volk. Der Islam hingegen legt die Quelle der Gesetzgebung einzig in die Offenbarung (waḥī). Verfassung und Gesetze werden ausschließlich von Rechtsgelehrten (muǧtahidūn) aus den heiligen Texten abgeleitet. Im Islam liegt die Souveränität bei der Scharia, nicht beim Volk. Dies ist ein unüberbrückbarer Widerspruch. Ein Politiker kann kein Demokrat sein, ohne die absolute Geltung der Scharia Allahs zu leugnen, und damit den Worten Allahs, des Erhabenen, zu widersprechen:

(وَمَنْ لَمْ يَحْكُمْ بِمَا أَنزَلَ اللَّهُ فَأُوْلَئِكَ هُمْ الْكَافِرُونَ)

Und diejenigen, die nicht nach dem richten, was Allah herabgesandt hat, das sind die Ungläubigen. (5:44)

Die patriotische Bindung, die sie propagieren, ist eine niedere, emotionale und temporäre Regung. Sie entsteht nur in Zeiten der Gefahr und erlischt danach wieder. Sie basiert auf der Loyalität zu einem säkularen Nationalstaat, dessen künstliche Grenzen durch das Sykes-Picot-Abkommen gezogen wurden. Dieses Abkommen zerriss die muslimischen Länder in machtlose Staaten und schuf fabrizierte Identitäten, um Hass und Groll zwischen den Söhnen einer einzigen, historisch tief verwurzelten Nation zu säen. Der Patriotismus wurde zu einem Werkzeug, um den Gehorsam gegenüber ungerechten Regimen zu rechtfertigen und die Zersplitterung der Umma aufrechtzuerhalten, obwohl der Islam den Muslimen verbietet, mehr als einen Herrscher zu haben. Er wurde zu einem hasserfüllten Pfeil, der es dem ungläubigen Kolonialisten ermöglichte, unser Land zu besetzen und seine Reichtümer zu plündern. Der Erhabene sagt:

(أَلَمْ تَرَ إِلَى الَّذِينَ يَزْعُمُونَ أَنَّهُمْ آمَنُوا بِمَا أُنزِلَ إِلَيْكَ وَمَا أُنزِلَ مِن قَبْلِكَ يُرِيدُونَ أَن يَتَحَاكَمُوا إِلَى الطَّاغُوتِ وَقَدْ أُمِرُوا أَن يَكْفُرُوا بِهِ وَيُرِيدُ الشَّيْطَانُ أَن يُضِلَّهُمْ ضَلَالًا بَعِيدًا)

Hast du nicht jene gesehen, die behaupten, an das zu glauben, was dir offenbart wurde und was vor dir offenbart wurde? Sie wollen das Urteil falscher Richter suchen, obwohl ihnen befohlen wurde, es abzulehnen. Und der Satan will sie nur weit in die Irre führen. (4:60)

Und Er sagt:

(إن هذه أمتكم أمة واحدة وأنا ربكم فاعبدون)

Wahrlich, diese eure Gemeinschaft ist eine einzige Gemeinschaft, und Ich bin euer Herr, so dient Mir. (21:92)

Was das sogenannte Völkerrecht anlangt, so handelt es sich dabei um eine Waffe, geschmiedet um den Islamischen Staat zu bekämpfen. Als der Dschihad das Kalifat bis vor die Tore Wiens trug, um die Völker Europas von der Tyrannei der Könige und des Klerus zu befreien, schlossen sich die Kreuzfahrerkönige aus Angst um ihre Macht zusammen. Die Vereinten Nationen sind das Erbe dieser anti-islamischen Allianz. Mit ihrem Sicherheitsrat sind sie heute nichts weiter als ein amerikanisches Werkzeug, das den kolonialen Plänen gegen den Islam und die Muslime dient. Und dennoch gibt es jene, die an sie appellieren und sich ihren Gesandten unterwerfen! Begreifen sie denn nicht?

Abschließend sei gesagt: Der Islam ist ein vollkommener dīn und ein globales System, offenbart, um die Angelegenheiten der Menschheit mit Wahrheit und Gerechtigkeit zu regeln. Allah (t) sagt:

(الْيَوْمَ أَكْمَلْتُ لَكُمْ دِينَكُمْ وَأَتْمَمْتُ عَلَيْكُمْ نِعْمَتِي وَرَضِيتُ لَكُمْ الإسلام دِيناً)

Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gnade an euch vollendet und euch den Islam zum Glauben erwählt. (5:3)

Wie kann man sich angesichts eines solch vollkommenen göttlichen Systems vorstellen, es bedürfe eines von Menschen gemachten Regierungsapparates? Dies würde bedeuten, den Islam als mangelhaft zu bezeichnen und die Worte Allahs zu leugnen. Der Islam ist vollkommen und kennt kein Defizit, das durch andere Systeme kompensiert werden müsste. Daher müssen sich die Muslime ausschließlich auf das islamische System beschränken, welches das System des Kalifats ist, und alles andere entschieden verwerfen.

Ihr Anwohner des Jemen! Wir von Hizb-ut-Tahrir rufen euch und alle Muslime mit aller Aufrichtigkeit auf, euch von jenen zu distanzieren, die westliche Konzepte wie Demokratie und Säkularismus oder spalterische Ideen wie Sektierertum propagieren. Wir rufen euch auf, mit uns zusammenzuarbeiten, um den Islam in seiner Gesamtheit umzusetzen, unsere islamische Identität zu bewahren und das islamische Regierungssystem unter dem zweiten rechtgeleiteten Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums wiederherzustellen. Allah (t) sagt:

(يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا اسْتَجِيبُوا لِلَّهِ وَلِلرَّسُولِ إِذَا دَعَاكُمْ لِمَا يُحْيِيكُمْ)

O die ihr glaubt! Leistet Allah und dem Gesandten Folge, wenn er euch zu dem aufruft, was euch Leben gibt. (8:24)

Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir / wilāya Jemen

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